850C

„Mit dem Feuer fühlt der Mensch sich niemals allein. Die Flamme kann Gesellschaft leisten – darin steckt der Urzusammenhang zwischen Flamme und Seele.“

Oswald Spengler (1880 – 1936), deutscher Kultur- und Geschichtsphilosoph

Wie bei vielen anderen Erfahrungen ist auch das Vollenden von Fleisch mit Hochtemperatur auf einen besonderen Moment beziehungsweise ein Erlebnis bei uns entstanden. Wir waren für eine Nacht im Stuttgarter Hotel Steigenberger eingekehrt und haben uns dort abends in einem der drei Restaurants für das regionale Restaurant entschieden, waren aber bis zuletzt unsicher, ob nicht das Steakrestaurant die bessere Wahl gewesen wäre. Regionale Küche war uns wichtiger, die Entscheidung auch eine gute und die im Steakrestaurant beworbene Infrarothitze-Technik bei 850 Grand Celsius etwas, was wir uns für später aufgehoben haben. So sind wir später in unserer Heimatstadt in ein Steakrestaurant mit gleicher Technik gegangen und waren begeistert.

Im Bereich Sous Vide haben wir uns bereits mit der umgekehrten Garung von Fleisch beschäftigt und dabei die Maillard-Reaktion erwähnt. Diese ist benannt nach dem französischem Naturwissenschaftler Louis Camille Maillard und beschäftigt sich mit der Veränderung von Aminverbindugen zu neuen Verbindungen, was unter Hitzeeinwirkung geschieht. Wir reden hier vereinfacht vom Braten oder Frittieren.

Wer sein Fleisch durch das Sous Vide-Verfahren vorgegart hat, der sollte nun als nächstes das Anbraten bei sehr starker Hitze vornehmen, damit die Kerntemperatur nicht wesentlich verändert wird. Es benötigt Zeit, damit äußere Hitzeinwirkung in das Fleisch übergeht und je weniger Zeit man für das Braten oder auch Grillen des Fleisches benötigt, desto weniger verändert sich die Kerntemperatur. Anders herum: je stärker die Hitze, desto weniger ‚brauner Rand‘ entsteht im inneren des Fleisches. Der saftige Anteil bleibt somit größer und der Geschmack kann sich besser entfalten.

Nun sind Geräte für den privaten Gebrauch mitunter sehr kostspielig und die Verwendungsmöglichkeiten doch sehr eingeschränkt. Wir haben uns im Internet sehr intensiv umgesehen und eines der bekanntesten Geräte, der Beefer, wurde zwar von allen Seiten gelobt für seine hervorragenden Ergebnisse, erschien jedoch mit einem Einstiegspreis von über EUR 600,- nicht wirklich sinnvoll zu sein, zumal zum damaligen Zeitpunkt maximal 2 Steaks darauf zu grillen sind. Mittlerweile gibt es eine XL Version, die mehr schafft, aber auch mit mehr als EUR 1.300 zu Buche schlägt.

Wir haben dann ein italienisches Produkt gefunden, was uns in Bezug auf Preis und Leistung überzeugte: der WeGrill Folding in&out! Der Preis lag damals bei rund EUR 500,- und er bietet mit einer Fläche des Grillrostes von ca. 36 x 30 cm ausreichend Platz um auch für mehr als 2 Personen Steaks zu zaubern.

Ein anderer wichtiger Punkt bei der Größe ist die Verwendungsmöglichkeit als Pizzagrill, denn auch eine gute Pizza will gerne mehr als 400 Grad Celsius vertragen um als gute ‚Steinofenpizza‘ durch zu gehen. In Verbindung mit einem Pizzastein ein wahrhaft genussvolles Erlebnis. Zu guter letzt ist der Grill zerlegbar und wird mit einer Tasche geliefert. Die meisten Einzelteile können dadurch im Geschirrspüler gereinigt werden und das Gerät selber ist gut zu transportieren. Wir sind mit ihm schon nach Italien gereist.

So haben wir nun dadurch die Perfektion des Steaks und der Pizza im heimischen Bereich erreicht und entdecken auch die Kehrseite der Medaille: es gibt nicht mehr viele Restaurants, in denen wir ein Steak essen können, was an eines aus unserer Küche geschmacklich herankommt.