Bier selber brauen: Teil 3 Geduld

Die Würze ist erstellt und nun benötigen wir vor allem eine Sache um uns an unserem Bier später zu erfreuen: Geduld!

Die abgekühlte Würze wird nun mit der Hefe versetzt und die leitet die alkoholische Gärung – oder für die Freunde des Films „Die Feuerzangenbowle“ auch die Gärung des Alkohols – ein. Deshalb war das Abkühlen der Würze auch so wichtig, da die Hefe in einem bestimmten Temperaturbereich am besten arbeiten kann. Man unterscheidet hier vor allem zwischen obergärigen und untergärigen Bieren, was auf Bierart und die dafür benötigte Hefe zurück zu führen ist. Wir empfehlen sich vorerst an obergärige Bieren zu versuche , da diese bei Zimmertemperatur gären während die untergärigen Biere beim Gären eine Kühlung benötigen, für die man dann auch die nötige Kühleinrichtung benötigt.

Beim Abfüllen der Würze in einen geeigneten Gärbehälter ist vor allem auf Reinheit zu achten. Der Behälter und auch die anderen Gegenstände, die mit der Würze in Kontakt kommen, sollten steril sein um keine ungewünschten Ergebnisse zu erzielen.

In den Gärbehälter füllt man die Hefe, welche man gegebenenfalls vorher mit etwas Würze in einem separaten Behälter anrührt und dann vorab in den Gärbehälter füllt. Wenn nun die restliche Würze dazu kommt, wird automatisch etwas Sauerstoff mit eingefügt, was gut für die Aktivität der Hefe ist. Dann noch einen mit Wasser gefüllten Gärspund auf den Gärbehälter und so kommen auch keine weiteren ungewünschten Gäste in das Bier.

Nun kommt die erste Phase der Geduld, denn die Gärung benötigt je nach Hefe eine Woche oder auch etwas länger. In einem Glasbehälter lässt sich dies wunderbar beobachten und man kann immer mal nach seinem Bier schauen. Die Hefeaktivität ist sichtbar durch Schaumbildung aber auch an der Farbe des Bieres. Zu Anfang ist alles sehr trüb und nach und nach setzen sich die Bestandteile und das Bier wird klarer. Da wir jedoch ungefiltert produzieren, darf man auch nur ein naturtrübes Bier erwarten.

Die Gärung ist abgeschlossen und wer sich jetzt auf sein erstes eigenes Bier schon freut, der wird auf eine weitere Geduldsprobe gestellt, denn das Bier muss nun noch reifen und die Kohlensäure fehlt auch noch weitestgehend.

Hierzu ist das Bier unter Zugabe von Zucker in Flaschen abzufüllen. Auch diese sollten steril sein und für die benötigte Zuckermenge gibt es Dosierhilfen zu erwerben. Der Zucker wird dann bei der Reifung in Kohlensäure umgewandelt.

Wer dem ganzen noch seine persönliche Note verpassen möchte, dem sei gesagt, dass es selbstverständlich auch selbstklebende Etiketten zum selber bedrucken zu erwerben gibt.

Nun kommt aber die Geduldsfrage zu ihrem Höhepunkt, denn ein Kölsch beispielsweise benötigt rund 3 bis 4 Wochen Reifung in der Flasche, bei einem Maibock sind es 6 Wochen und ein ordentliches Porter ist auch erst nach 5 Monaten genießbar. Das erste eigene Bier kann somit sehr lange auf sich warten lassen.

Wir haben mit einem Volumen von 4 Litern begonnen. Da sucht man sich dann sehr sorgsam aus, wem man von seinem Bier eine Kostprobe gewähren will. Aber um heraus zu finden, ob man Spaß als Hobbybrauer hat, ist dies der – aus unserer Sicht – beste Einstieg. Mittlerweile haben wir aufgerüstet und können auch 25 Liter Bier brauen.